Was wäre wenn? – Vom Unzufrieden sein und vom Glückfinden

Wärst du nicht auch manchmal lieber viel:

Zufriedener?

Glücklicher?

Geduldiger?

Und so vieles mehr? Was wäre wenn?

In unserem manchmal echt stressigen Alltag, wo ich schon ab und zu mal richtig genervt bin, wäre ich vieles so gern.

Ja und manchmal kann ich mich sogar selbst so gar nicht leiden. Dann tue ich mir selbst nicht gut und meinen Lieben sicherlich noch weniger.

Kann man es sich leichter machen? Mehr Leichtigkeit im Alltag, mehr geniessen und mehr glücklich sein?

Was wäre wenn ich ein glücklicher Mensch wäre?
Was wäre Wenn?…Das Finden vom Glück

Was wäre wenn ich ein glücklicher Mensch wäre?

Dann wäre mein Leben doch so viel einfacher. Ich hätte mehr Geduld, würde die Dinge mit mehr Humor nehmen können und würde öfter lachen. Alles würde mir leichter fallen. Sicher hätte ich mehr Geld und hätte weniger finanzielle Sorgen. Ich hätte bestimmt auch mehr Freunde und weniger Probleme. Die Menschen würden mich bestimmt auch mehr mögen, wenn ich nicht so ein alter Motzsack wäre. Ich hätte bestimmt auch mehr Zeit. Zeit, um Dinge zu machen, die mir Spass machen, Zeit um mich um mich zu kümmern. Ich würde so gerne so viele Hobbys haben und so viel machen, aber mir fehlt einfach die Zeit. Ich wäre auch bestimmt gesünder, wäre schlanker, wäre schöner.

Was macht einen glücklichen Menschen denn aus?

Sind glückliche Menschen frei von Krankheit? Frei von Sorgen? Frei von Mängeln und Schwächen?

Volkskrankheit Unzufriedenheit

Manchmal gehe ich so durch die Welt und sehe wie viele Menschen mit sich selbst und mit ihren Mitmenschen, mit den Kindern, den Eltern, dem Job, der Politik, der Wirtschaft oder weiss der Kuckuck mit was unzufrieden sind.

Es scheint irgendwie immer was zu meckern zu geben, immer einen Grund unzufrieden zu sein.

Ich bin ehrlich, ich beobachte das auch bei mir selbst hin und wieder und ich finde das unglaublich anstrengend.

Es ist anstrengend wenn man selbst so ist und es ist anstrengend mit anderen, die so sind.

Und im Gespräch? Ja da regt man sich auch immer nur auf. Erzählt sich wer schon wieder was gemacht hat, was irgendwo passiert ist oder wo der Haussegen bei irgendwem schief hängt.

Es kostet Kraft, es macht schlechte Laune und es macht meiner Meinung nach unsympathisch. Noch dazu überträgt sich diese Stimmung dann auch so richtig gerne auf meine Mitmenschen, auf meine Familie.

Warum bin ich so unzufrieden?

Es scheint fast so, als würde es den Menschen viel leichter fallen, Gründe dafür zu finden, unzufrieden zu sein.

Eigene Erwartungen

Kennt ihr das, wenn ihr so richtig unzufrieden mit euch seid?

Wärest du nicht auch lieber etwas sportlicher, aktiver und lebensfroh? Vielleicht auch ein wenig schlanker oder hübscher? Wärest gerne ausgeschlafener, hättest mehr Elan und Kraft. Hättest mehr Geld, mehr Zeit, mehr mehr mehr…

Wir sind sehr mäkelig mit uns selbst und mit unseren Leben. Reden uns gerne selbst klein und schlecht.

Auch wenn es um die eigenen Erwartungen an unsere Mitmenschen geht, können wir einige Enttäuschungen erleben. Auch das macht wirklich nicht glücklich.

In meinem Beitrag Baby und Kind: Wann wird es endlich einfacher? habe ich von der Erwartungshaltung von uns als Eltern, an unsere kleinen Kinder gesprochen. Vom Vergleichen, von Erwartungen und von der Enttäuschung, die unweigerlich kommt und welche uns wiederum auch unzufrieden macht.

Baby und Kind - Wann wird es einfacher?
Wann wird es endlich leichter?

Erwartungen von anderen

Die Gesellschaft mit all ihren Normen und Regeln gibt so viele Erwartungen vor. Wie oft fühlen wir uns gezwungen uns so oder so zu verhalten. Wir wollen gesellschaftstauglich sein, akzeptiert werden, Ansehen erhalten und für gut und wertvoll befunden werden. Es ist ein regelrechter Kampf um Anerkennung.

Dabei gibt es doch so viele Wege. Man müsse sich nur frei machen von all diesem „Das muss man doch“ (- wie gesellschaftliche Erwartungen Druck auf Familien ausüben) Und sich ebenso frei machen von diesem Druck, irgendwelchen fremden Erwartungen gerecht zu werden.

Ja es macht unglücklich einem gesellschaftlichen Ideal entsprechen zu wollen.

Die andern – Eine Schuldfrage

Sind also die Anderen schuld?

  • Der Nachbar, der Sonntags schon wieder die Wäsche in seinem Garten aufhängt? Dabei weiss man doch, dass man das nicht macht!
  • Der Chef, der so unglaublich ignorant ist und immer alles besser weiss und sich einen sch… um seine Angestellten kümmert.
  • Das Kind, das in der Nachbarwohnung ständig am Schreien ist. Dabei will ich doch endlich meine Ruhe haben! Haben die Eltern denn ihr Balg nicht unter Kontrolle?
  • Die Politiker, die einem das Blaue von Himmel versprechen und dann doch wieder immer die gleichen Fehler machen.
  • Die Reichen, die immer nur noch reicher werden und die Armen, die immer nur noch ärmer werden.
  • Die Medien, die alte Lügenpresse.
  • Die Wirtschaft, die Werbung und überhaupt…

Das Leben ist unfair

Es ist einfach zum Mäusemelken. Das Leben ist so unfair. Und ich kann nichts dafür, es waren die anderen!

„Immer passieren mir solche Sachen und immer ziehe ich den Kürzeren. Die Andern, die haben das einfach mit in die Wiege bekommen und die haben es ja so viel besser als ich. Ich kann da gar nichts dafür, dass es mir so schlecht geht.“

Es geht mir nicht gut und ich mecker und motze

Nein… es geht mir nicht gut.

Das macht richtig unzufrieden oder?

Wenn wir ständig einem Ideal hinterher eifern, dann beneiden wir die vermeintlich glücklicheren Menschen, fangen an uns über sie zu beschweren.

„Sie nur wie aktiv sie sind, ach müssen die Zeit haben. Wie schön die sind, ja es gibt ja wichtigere Dinge. Die sind bestimmt nur auf ihr Äusseres bedacht. Die inneren Werte zählen doch viel mehr.“

Und prompt sind wir seeehr unsympathisch. Oder? Regen uns über andere auf, die all das sind, was wir gerne wären. Regen uns darüber auf und werden gemein und herablassend. Verurteilen diese Menschen dafür, dass sie vermeintlich arrogant wären und stellen uns selbst über sie.

Ja!

Sehr unsympatsch,

wenn ihr mich fragt.

Wir fangen an zu Jammern und zu Motzen. Uns geht es ja so schlecht und allen andern so gut und natürlich sind die andern auch schuld!

Und ja, auch ich ertappe mich genauso bei solchen Gedanken.

Und nun genug gemotzt, gejammert und gemeckert!

Warum es uns so schwer fällt glücklich zu sein

Warum ist das so? Wieso sehen wir alles so negativ und schwarz, konzentrieren uns scheinbar besonders auf all diese Negativitäten?

Es scheint uns wirklich leicht zu fallen, Gründe zu finden, warum es uns nicht gut geht.

Zumindest fällt es uns leichter, als Gründe zu finden, glücklich zu sein.

Also zum einen muss ich sagen, ist es bei mir anerzogen. Es ist das was ich vorgelebt bekommen habe. Diese Glaubenssätze übernimmt man für sich und für sein Weltbild einfach. Auch diese Denkweisen, die anderen wären schuld und die Welt ist einfach unfair, das Leben ist hart usw., habe ich einfach ganz fest verinnerlicht. Mehr dazu im Beitrag: https://familienfeder.com/eine-glueckliche-kindheit/, in dem ich mich mit in der Kindheit erlerntem Verhalten und Glaubenssätzen ein wenig beschäftigt habe.

Eine glückliche Kindheit
Was ist es was in Erinnerung bleibt?

Vieles nehmen wir nämlich aus unserer eigenen Kindheit mit. Haben es so übernommen, wie wir es vorgelebt bekamen, wie es uns das Umfeld und die Gesellschaft suggeriert.

Wieso fällt es so schwer aus alten Mustern auszubrechen? Diese negativen Sichtweisen los zu werden?

Es ist schwer alte Gewohnheiten zu ändern. Wie oft haben wir uns zum Jahresbeginn etwas vorgenommen und es dann doch nicht geschafft? Ja und genauso verhält es sich auch dabei, wenn man positiver denken möchte und glücklicher sein will.

Aber was wäre wenn? Wenn ich eben nicht chronisch unzufrieden wäre, wenn ich ein glücklicher und zufriedener Mensch sein könnte? Geht das so einfach?

Ich hätte mehr Geduld, würde die Dinge mit mehr Humor nehmen können und würde öfter lachen.

So leicht?

Naja nicht ganz so leicht.

Aber mal ehrlich, wie oft fällt uns etwas ein, was uns negativ auffällt. Warum nicht einfach mal die Perspektive wechseln?

Wie viele wundervolle Dinge gibt es in deinem Leben? Was macht dich glücklich? Was hast du alles, was vielleicht andere nicht haben?

Heisst es nicht so schön:

„Man will immer das haben, was man gerade nicht hat.“

Der eine hat Familie und beklagt sich über zu wenig Freizeit und im allgemeinen Zeit für sich zu haben. Ein anderer hatte nie das Glück eine Familie zu gründen. Dieser jene welcher sitzt vielleicht auch unzufrieden Zuhause und trauert der verpassten Chance hinterher, würde zu gerne Kinderlachen hören und einen Partner abends neben sich auf der Couch.

„Wer das eine will, muss das andere mögen“

oder

„Wer A sagt muss auch B sagen“

Stimmt… aber dabei geht es nicht um das negative „Andere“ oder das vermeintlich schlechtere „B“.

Es geht mehr darum seinen Fokus auf das „Eine“ und auf das „A“ zu richten .Wichtig ist das was wir haben!

Perspektive wechseln!

Was wäre wenn ich ein glücklicher Mensch wären – Wie geht das?

Mit dieser Frage beschäftigen sich wer weiss wie viele Therapeuten, Psychologen, Astrologen, Schamanen, Religionen, Coaches und sonstige alternative Sinnsucher, Gelehrte oder Scharlatane.

Es ist einfach die Natur des Menschen, einen Sinn im Leben erkennen und finden zu wollen. Sich persönlich zu verwirklichen.

Und genau das ist es, was mich zum Nachdenken gebracht hat.

Da hab ich keinen gebraucht, der mir sagt wie das geht.

Am Ende nämlich, liege ich auf der Bahre und nur ich muss mir selbst in die Augen sehen können.

Sich bewusst zum Glücklich – sein entscheiden

Ja ich will einfach auf ein glückliches Leben zurück schauen, in dem ich vielleicht nicht alles bekommen habe und nicht alles erreicht habe, aber in dem ich viele ganz wunderbare Dinge erleben, empfinden und sehen durfte, in dem ich liebevolle und bewundernswerte Menschen kennen durfte.

Ich möchte glückliche Menschen nicht beneiden und schlanke schöne Menschen verurteilen oder argwöhnisch beäugen, nur weil jemand irgendetwas besser oder mehr als ich macht und kann.

Gedicht: Die Helden der Welt
Die Helden der Welt

Und weil ich nicht so sein will, übe ich mich darin ein glücklicher Mensch zu sein, einfach, indem ich mich ganz aktiv dazu entschlossen habe.

Ja, ich möchte auch so ein toller glücklicher Mensch sein!

Und wie geht das?

Um also ein glücklicher Mensch zu werden, eine andere Perspektive zu gewinnen und seinen Fokus neu auszurichten erfordert es erst einmal eine gehörige Portion Selbstreflexion.

Glückfinden – Erkenntnis und Selbstreflexion

Erstmal muss man sich ja selbst eingestehen, dass eben nicht die anderen schuld sind, nicht das Leben und auch kein Schicksal!

„Gott, gib mir die Gelassenheit,

Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

https://beruhmte-zitate.de/autoren/reinhold-niebuhr/

Nimm dein Leben und deine Sichtweise selbst in die Hand.

Wie du die Welt betrachtest, so nimmst du sie wahr.

Und wenn ich dabei bin, mich selbst zu reflektieren, dann sollte ich auch noch einmal zurück schauen auf die Frage warum ich so unzufrieden bin. Dabei muss ich nämlich meine eigenen Erwartungen ganz fest überprüfen, mir eingestehen, dass niemand Schuld hat an meiner Unzufriedenheit, ausser vielleicht ich selbst. Auch ist die Welt nicht unfair und es will mir auch niemand etwas Schlechtes. Ich allein bin dafür verantwortlich. Jeder Mensch hat eine Wahl.

Ich habe die Wahl glücklich zu sein!

Glückfinden – Achtsamkeit im Alltag

Wenn ich die Wahl habe glücklich zu sein, dann mit allen Sinnen!

Mit Achtsamkeit im Alltag. Ganz bewusst können wir lernen uns dem Schönen zuzuwenden. Mit allen Sinnen erleben. Das Leben geniessen. Wie ich das für mich selbst im Alltag umsetze kannst du gerne im Beitrag Mama sein mit allen Sinnen nachlesen. Mir hilft das sehr, wenn ich mal wieder meinen Fokus aus den Augen verliere und mich in alte Gewohnheiten stürze.

Mama sein mit allen Sinnen
Glücklich sein als Mama mit allen Sinnen

Ein wenig mehr Humor stärkt mich auch und bringt Leichtigkeit mit. Lachen macht glücklich, also suche ich mir Dinge, die mich zum Lachen bringen. Meide bewusst Sachen, die mich traurig stimmen oder mir schlechte Laune machen.

Manchmal blende ich Nachrichten und schlechte Gerüchte auch einfach aus. Das hat nichts damit zu tun, das ich die Augen verschliessen möchte vor der Realität, sondern hat eher was mit Selbstschutz zu tun. Auch von Freunden, Verwandten und Bekannten, welche sich gerne über alles und jeden beschweren und denen es scheinbar immer nur schlecht geht, habe ich mich distanziert.

Klingt hart?

Vielleicht.

Aber ich kenne mich mittlerweile ganz gut und weiss, wie schnell ich mich von dieser Negativität anstecken lasse.

Ich will so nicht sein!

Deshalb muss ich mich auch immer und immer wieder dazu entscheiden, negative Gedanken beiseite zu schieben und mich eben bewusst auf das Positive konzentrieren.

Wenn ich mich dafür entschieden habe glücklich zu sein, dann höre ich auf zu Motzen und zu Meckern.

Bin achtsam und schaue auf mich.

Und erwische ich mich dabei, dann reflektiere ich mich wieder, fokussiere mich neu, steuer meine Gedankenwelt und meine innere Haltung ganz aktiv und bewusst. Proaktiv!

Und … ganz ehrlich… sind positive Menschen nicht sympathischer?

Ja so will ich sein!

Kein Kraftzehrer, Meckersack und Schwarzmaler sondern ein Mensch mit ganz viel positiver Energie, dessen Lachen ansteckend ist. Ich will mit Humor durchs Leben gehen und Vorbild für meine Kinder sein. Will ihnen zeigen, wie man das Schöne und Gute sieht und das Leben geniesst. Positives Denken kann man nämlich durchaus in die Wiege gelegt bekommen, bin ich der Meinung, wenn man es sein ganzes Leben vorgelebt bekommen hat.

Ihr wollt mehr darüber wissen, wie man im Alltag als Mama glücklicher und entspannter sein kann? Dann freut euch auf meinen nächsten Beitrag: „Eine glückliche Mama & eine glückliche Familie – Tipps und Tricks“, welchen ich demnächst auf der Familienfeder in die Welt fliegen lasse.

Fliegt mit mir durch das Abenteuer Familie.

Mama sein mit allen Sinnen – weshalb wir uns besinnen sollten für unser Glück

Ich liebe das „Mama sein“ und das Leben mit meinen Kindern.

Ich liebe es von ganzem Herzen und mit all meinen Sinnen.

Das Mamaleben fühlen. Das Glück fühlen.

Doch manchmal passiert es mir, dass ich es schlichtweg vergesse mir die schönen Momente mit meiner Familie bewusst zu machen. Mich darauf zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Denn was im tagtäglichen Familienleben manchmal untergeht, ist es, die Zeit mit unseren Kindern zu geniessen. Und auch und vor allem gerade in stressigen Zeiten, wenn es mal nicht so gut läuft und die Reise auf der Familienachterbahn gerade bergab geht, muss ich mich darauf besinnen.

Back to the roots – Sich besinnen

Diese wunderbaren kleinen Wesen.

So zauberhaft, dass sie mich geradezu verzaubern können.

Es sind doch die kleinen und banalen Dinge im Familienleben, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Mir wieder Aufwind geben können. Mir gute Laune machen. Mich regelrecht bezaubern.

Und dahin muss ich zurück kommen. Weg von der Hektik. Weg von der Überreizung, dem Perfektionismus und dem ganzen Stress. Ich besinne mich darauf, was ich fühlen, sehen, hören und riechen kann und lasse mich mitziehen von diesem einzigartigen Zauber.

Und dann sind sie da, diese kleinen Momente, in denen mir vor Glück das Herz hüpft.

Erinnerungen – Wie ich lernte meine Sinne zu benutzen

Nachsinnen – Ein schwerer Start

An die Zeit mit meinem ersten Baby kann ich mich nur wenig erinnern. Die Babyzeit war nicht gerade ein Zuckerschlecken, wie ihr in meinem Beitrag Mama sein – ein langer Weg nachlesen könnt. An die schönen kleinen Momente kann ich mich ehrlich gar nicht so recht erinnern. Genossen habe ich diese Zeit wirklich gar nicht.

Da sind wirklich viele negative Gefühle, wenn ich mich in diese Zeit zurückversetze. Wohl weil ich nicht in der Lage war mich auf diesen kleinen Menschen einzulassen und ihn wahrzunehmen.

Zu fühlen und mich auf meinen Instinkt verlassen musste ich erst wieder erlernen.

Traurig ja, aber auch eine Chance.

Dennoch kann ich mittlerweile aus dieser Zeit viel Positives mitnehmen. Dazu war viel Reflexionsarbeit nötig und das war ein langer widriger Weg. Ja, unser Start war schwer und ich habe viele Fehler gemacht. Das Eingestehen fiel mir auch nicht immer leicht, doch genau das macht es mir möglich daraus zu lernen und mich ganz bewusst darauf einzulassen was ich spüren und fühlen kann.

Bewusstsein – Mit Sinn und Verstand

Beim zweiten Kind also, wollte ich vieles so viel besser machen. Ich wusste um die Vergänglichkeit der Babyzeit und dass viele Gegebenheiten nicht für immer so sein werden.

Ich wollte die Zeit mehr geniessen, die Zeit mit allen Sinnen verinnerlichen und fest daran halten, um mich an das Schöne erinnern zu können.

Diesmal habe ich ganz bewusst an diesem Neugebornenenköpfchen gerochen. Ich wusste dieser Geruch bleibt nicht lange. Ich saugte ihn regelrecht in meine Erinnerungen auf und hielt ihn in meinem Herzen fest. Wie habe ich das kleine Wunder bestaunt, es beim Schlafen beobachtet, seinen Atemzügen gelauscht. Ich war regelrecht verzückt. So oft hab ich die kleinen Hände gestreichelt, die zarten und noch weichen Ohren berührt. Dieser kleine warme Körper meines süssen Babys, so fest an mich geschmiegt im Tragetuch. Diese Nähe zu meinem kleinen Baby. Selbst der Geruch der Muttermilchkacki ist in meiner Erinnerung etwas Schönes.

Alles Versäumte habe ich nachgeholt, mit Genuss.

Wie von Sinnen war ich oft beim Geniessen dieser Zeit. Pures Glück. Ich schwebte auf einer Wolke.

In dieser Zeit habe ich es gelernt, meinen Fokus ganz absichtlich auf das Spürbare zu legen. Wahrzunehmen, was ich erlebe, was die Zeit in meiner Familie so kostbar macht und darauf die schönen Dinge festzuhalten.

Diese Fähigkeit gilt es mir ganz fest zu bewahren und es mir immer wieder in Erinnerung zu rufen wie wichtig es ist mich zu besinnen und wahrzunehmen.

Mit allen Sinnen durch den Tag

Also, wie kann ich das Gelernte für mich im Alltag umsetzen? Wie fühlt sich so ein ganz normaler Tag an, wenn ich mich ganz fest an dem Sinnlichen orientiere? Was macht es mit mir?

Mir hilft es wirklich sehr, wenn ich mich ganz bewusst darauf konzentriere alles sinnliche wahrzunehmen. Das beginnt schon am Morgen, wenn ich mit den Kindern aufwache und sie kuschle. Dann achte ich ganz bewusst auf das was ich erfühlen kann. Nehme meine Kinder ganz oft in den Arm, schaue sie mir an, bewundere die kleinen Gesichter und Hände. Höre den Tag hindurch diesen Kinderstimmchen zu und erinnere mich daran, dass sie nicht lange so zart und niedlich klingen werden. Schmunzle über die Babysprache. Erfreue mich daran. Ich geniesse das und erlebe mit allen Sinnen, wie meine Kinder riechen, wie sie klingen, wie sie sich anfühlen, ganz bewusst und achtsam. Es ist so kostbar.

Wenn ich dann am Abend den Tag Revue passieren lasse, dann sind mir diese Dinge in Erinnerung geblieben. Ich kann den Tag mit einem Lächeln beenden.

Ich bin glücklich.

Unser Glück ist eine Sache der Wahrnehmung

Unsere Wahrnehmung im Alltag als Mamas baut ganz stark auf den Dingen auf denen wir bewusst Beachtung schenken. Was wir mit unseren Sinnen erleben, was wir dabei fühlen, das bleibt in Erinnerung und es beeinflusst unser Erleben. Halten wir uns an schönen Momenten fest und spüren mit allen Sinnen, wird das unser Empfinden im Alltag positiv prägen.

Ich weiss, dass mir dieses Bewusstsein manchmal entgleitet. Der Alltagstrott mit all seiner Hektik, dem Perfektionismus und dem Stress überlagert mich immer wieder. Es tut mir nicht gut. Macht mich mürrisch und motzig. Unzufrieden.

Ich muss mich in der Achtsamkeit üben. Mich verzaubern lassen.

Achtsam wahrnehmen.

Mit allen Sinnen.

Es ist eine Herausforderung. Eine Aufgabe fürs Leben, besonders im Zusammenleben mit unseren Kindern und ganz besonders in der heutigen Zeit.

Hat euch mein Beitrag gefallen, oder euch zum Nachsinnen gebracht, dann seid gespannt auf weitere Artikel oder stöbert doch einfach mal im Archiv.

Gerne lasst mir auch einen Kommentar da, ich freue mich über Feedback von euch.

Bis bald und viel Spass beim Fliegen auf der Familienfeder.